Nach der SchulterOP_Schmerzen

Erzähle und uns ein bißchen von Dir, wie sieht Dein momentaner Krankenstand aus, welche Diagnose ist bei Dir gestellt worden? welche Therapiemaßnahmen/Operationen hast du schon hinter / bzw. noch vor Dir ?, hier soll jeder User jedem helfen.

Moderatoren: sh-tom, sh-nicko

Antworten
Thomas
Schulterhilfe-Kenner
Schulterhilfe-Kenner
Beiträge: 24
Registriert: 09 Mai 2007 07:43
Wohnort: Nürnberg

Nach der SchulterOP_Schmerzen

Hallo,
Thomas ist mein Name und ich bin neu hier - verfolge´ die Diskussionen allerdings punktuell bereits seit fast einem Jahr. Ich bräuchte einmal Rat - eine Einschätzung von Aussen.

Vor eineinhalb Jahren bin ich vom Rad gestürzt - auf die Rechte Seite und die Schulter. Mittlerweile bin ich beim 3. Orthopäden. Die Erstdiagnose lautete, dass ich "eigentlich" keinen "manifesten Schaden" hätte. Die Schmerzen sind jedoch immer stärker geworden. Auch bein Nichtbelastung.

Hier "kurz", zeitlich gestaffelt, die verschiedenen Diagnosen zusammengefasst:
Kein manifester Schaden/Gelenkerguß/Auflockerung der Supraspinatussehne und deutliche Verquellung mit nahezu vollständiger Ausfüllung des Subacromialraums/Aufgelockerte Infraspinatussehne/Verdickt und verkürzt erscheinende Subscapularissehne/Keine Anbauten im Randbereich/AusgedehnteKnorpelbeläge humeroglenodial/Auflockerung des Labrum/Trauma und dabei Quetschung der Rotatorenmanschette mit Aufreibung und Verdickung, deswegen diskretes, relatives Impingement unter dem Akromion/Kein Riss der Rotatorenmanschette. (Ich hoffe ich habe alles)

Vor 5 Wochen bin ich nun operiert worden. "Arthroskopie mit subacrominaler Dekompression". Also entzündete Teile des Schleimbeutels entfernt, Schulterdach "ausgefräst", und die Sehne(?) wurde verdünnt durch mehrere Schlitze quer zur Sehne, "diese homogenisiert sich wieder" (Sah´ nämlich ziemlich zerfleddert aus. Anm. Thomas). Große intraartikuläre Wundfläche( ?).

Fazit nach der OP: Die vor der OP bei "Provokation" endgradigen Schmerzen fühlen sich jetzt nach der OP genau so an wie vorher. Das ich schmerzfrei bin, erwarte ich nicht, aber müsste sich der Schmerz nicht zumindest anders anfühlen? Was mich auch wundert ist, dass man manchmal liest, das Gewebe brauche mindestens 6-8 Wochen zur Heilung - vorher solle keine aktive MT oder KG durchgeführt werden. Meine KG-Praxis macht schon bei der 3. Sitzung richtige Schultermobilisierung - also aufdehnen, damit alles wieder an seinen Platz rutschen kann. Die sagen, das ich für so eine OP schon superbeweglich sei.

Ich bin rat- und etwas mutlos. Keine Ahnung, in welchem Stadium ich mich befinden müsste. Die Schulterhilfe habe ich auch zu Hause. Leider hatte die bei mir (vor der OP) keinen Erfolg. Allerdings weiß ich nicht, ob ich mit 7 Wochen nicht zu kurz oder falsch trainiert habe. Wenn ich Sie jetzt
probiere (auch ganz ohne Gewichte), bekomme ich ziemliche Schmerzen, die sich dann später u.a. im Ellbogen bemerkbar machen .

Ich lass das Alles jetzt mal so stehen, vielleicht habt ihr ja Impulse oder Ratschläge. Vielleicht ist Geduld das Mittel jetzt erst mal. Oder soll ich mit der Schulterhilfe was machen?

Schöne Grüße. Thomas.
Margit
Schulterhilfe-Profi
Schulterhilfe-Profi
Beiträge: 91
Registriert: 22 Jul 2006 17:06

Hallo Thomas,
auch mein Schulterproblem begann mit einem Sturz vom Rad auf die rechte Schulter. Ich war danach nicht beim Arzt, Schulterschmerzen fingen erst später an und ich brachte es nicht mit dem Sturz in Zusammenhang. Ich habe mich nicht operieren lassen, inzwischen (2 1/2 Jahre später) ist fast alles in Ordnung.

Eine Bekannte, deren Impingement-Syndrom operiert wurde, hat mir allerdings erzählt, dass es sehr lange gedauert hat, bis sie nach der OP schmerzfrei war. Ca. nach 1 Jahr konnte sie den Arm wieder fast soweit wie früher und schmerzfrei heben. (Und sie ließ sich bei dem bekannten Prof. Habermeyer in Heidelberg operieren.)

Grüße
Margit
Thomas
Schulterhilfe-Kenner
Schulterhilfe-Kenner
Beiträge: 24
Registriert: 09 Mai 2007 07:43
Wohnort: Nürnberg

Hallo Margit,
im Ganzen betrachtet, sind deine Erfahrungen ja Recht positiv - sieht man einmal von den ganz schön langen Genesungsprozeßen ab - danke dafür schon jedenfalls. Klasse´, dass es dir wieder richtig gut geht.

Ich freue mich auch noch über den einen oder anderen Impuls oder Tipp.
Vielen Dank für Deinen Margit.

Schönen Gruß
Thomas
Frauke
Schulterhilfe-Profi
Schulterhilfe-Profi
Beiträge: 200
Registriert: 14 Jan 2007 09:06
Wohnort: Schleswig-Holstein

Morgens Thomas,
auch ich kann dir aus meiner Erfahrung sagen, dass Schulterprobleme sehr langwierig sind. Wenn Sehnen und Muskeln sich entzündet haben, dauert es wochenlang, bis die Entzündung abklingt, sogar monatelang, bis sie ganz weg ist. Bei mir haben sich die Muskeln durch die Entzündung auch verklebt (man stelle es sich so vor wie ein total sehniges Schnitzel :? ), einige Muskeln haben ihre Tätigkeit fast ganz zurückgefahren und andere haben deren Tätigkeit mit übernommen und sind zu stark geworden. Jetzt muss alles erst wieder ins rechte Lot kommen, und das dauert. Die Muskeln müssen wieder aufgefordert werden, zu arbeiten - und daran arbeiten meine Physiotherapeutin und ich schon eine ganze Weile und werden auch noch lange daran arbeiten müssen. Man braucht Geduld ohne Ende, und die fehlt mir eigentlich ganz!
Liebe Grüße - Frauke
Margit
Schulterhilfe-Profi
Schulterhilfe-Profi
Beiträge: 91
Registriert: 22 Jul 2006 17:06

Hallo Thomas,
zur Mobilistaion nach der OP: es ist sehr wichtig, dass direkt im Anschluß an die OP das Gelenk immer wieder bewegt wird, damit nichts verklebt. Vermutlich hattest du nach der OP einen Schmerzkatheter. Da du ja keine offene Wunde hattest, war die Wundheilung wahrscheinlich sehr schnell abgeschlossen.
Soweit ich weiß, ist also die reine Mobilisation sehr wichtig. Mit Krafttraining fängst du ja erst später an.

Ich wünsch dir auf alle Fälle ein gutes Ergebnis, wenn es auch ein wenig dauern sollte.

Margit
Thomas
Schulterhilfe-Kenner
Schulterhilfe-Kenner
Beiträge: 24
Registriert: 09 Mai 2007 07:43
Wohnort: Nürnberg

Hallo Frauke,
vielen Dank für dein Feedback.
Bei dir scheint ja eine ganz massive Unbeweglichkeit vorzuliegen - du bist hoffentlich auch auf dem Weg da raus´. Was machst du denn um diese Verklebungen aufzulösen? Kannst du da etwas zu Hause machen - selber?
Und wie sieht deine Muskelaufforderung aus?
Bei mir wird die Schulter von der Therapeutin mobilisiert, d.h. gedehnt, nach hinten unten gedrückt, das Schlüsselbein nach unten gezogen etc.. Eigentlich vertraue ich meiner Therapeutin da schon, allerdings habe ich gelesen, dass man nicht so viel machen während der ersten 6 Wochen. Hmmm´.
Seit ein paar Tagen macht sich so die Erkenntnis breit, dass ich nicht immer auf jeden Schmerz mit der Nervosität reagiere dass die OP umsonst war, sondern, wie du schon sagst - Geduld entwickeln muss - obwohl ich so gerne wieder mal laufen oder Rad fahren würde (Tust du das?).

Gute Geduldsentwicklung von hier
Gruß Thomas
Thomas
Schulterhilfe-Kenner
Schulterhilfe-Kenner
Beiträge: 24
Registriert: 09 Mai 2007 07:43
Wohnort: Nürnberg

Hallo Margit,
ich habe ja nur zwei mal in der Woche MT/KG - ob das genug für eine ausreichende Gelenkbewegung ist - hmmm´? Oder gibt´s da Übungen für zu Hause? Ich habe Übungen für die Aussenrotatoren mit dem Theraband "mitbekommen". Ist das nicht zu früh? Oder überhaupt richtig? Oder sollte ich was mit der Schulterhilfe machen? Sollte man trotz Schmerzen Übungen machen? Und verstehtst du unter Mobilisation - auch das "aufdehnen" + Platz schaffen für die richtigen Positionen der Sehnen und Muskeln in der Schulter oder einfach nur Bewegung?
Ich stelle mir die außer Balance geratene Schulter wie einen schönen, alten aber schiefen Schrank vor, den man wieder gerade rücken will. Dabei knirschts und knackts auch, und man muss ihn überbiegen, damit er beim zurückbiegen wieder gerade steht - das nimmt den auch ziemlich mit´- naja, vielleicht etwas naiv....

Gruß und Danke
Thomas
Frauke
Schulterhilfe-Profi
Schulterhilfe-Profi
Beiträge: 200
Registriert: 14 Jan 2007 09:06
Wohnort: Schleswig-Holstein

Hi Thomas,
Gott sei Dank habe ich die massive Unbeweglichkeit weitestgehend hinter mir - mittlerweile vergesse ich meine Schulterprobleme schon manchmal :D . Ich habe seit Januar 2 x wöchentlich manuelle Therapie gekriegt, seit ca. Anfang April dehne ich mindestens zweimal täglich jeweils eine halbe Stunde meine Muskulatur (indem ich den Arm in die Richtungen strecke, in die es eigentlich nicht geht :?). Im Februar habe ich mir aus England ein Buch bestellt (www.frozenshoulder.com) mit dem Titel "treat your own frozen shoulder" und nach den Anleitungen des englischen Osteophaten N. Asher behandelt mich eine Bekannte jetzt zweimal wöchentlich, baut aber auch "deutsche" manuelle Therapie und Massagen insbesondere der verklebten Muskeln mit ein. Das Buch besagt letztendlich, dass die verklebten Muskeln erst durch u. a. Drücken der Trigger Punkte wieder "wach gemacht werden müssen" und den Bewegungsablauf wieder lernen müssen. Die Kapselverklebung einer Frozen Shoulder löst sich irgendwann von alleine, die Muskelverklebungen dagegen nicht - aber die Besserung schreitet gut voran, das Leben bringt wieder Spaß. Mein Nordic walking mache ich jetzt erst seit 14 Tagen wieder (ging vorher schultertechnisch nicht) und Fahrrad fahren kann ich auch schon wieder!!!
Durch die Krankheit habe ich schon gelernt, etwas geduldiger zu sein, aber die immer wieder auftretenden Rückschritte haben es mir auch sehr schwer gemacht. Hier im Forum habe ich sehr nette Leute (insbesondere auch Claudia :D ) kennen gelernt, die mir über meine vielen Tiefs hinweg geholfen haben und Margit (als FS-Spezialistin - schließlich ist sie ja schon "aufgetaut") hat uns sehr wertvolle Tipps gegeben.

Auch dir weiterhin genug Geduld im rechten Moment und liebe Grüße - Frauke
Thomas
Schulterhilfe-Kenner
Schulterhilfe-Kenner
Beiträge: 24
Registriert: 09 Mai 2007 07:43
Wohnort: Nürnberg

Hallo Frauke,
die Beschreibung deiner Aktivitäten sind schon mal ein ziemlich guter Anhaltspunkt. Das hört sich ganz plausibel an - ich guck´ mal, was ich da für mich herausziehen kann. Da ich ja keine FrozenShoulder habe, muss man das wohl etwas differenzieren, aber ich entwickle so langsam ein Gefühl für das Ganze. Diese Triggerpunkte zu finden hört sich erst einmal ziemlich speziell an, aber mit der Anleitung kann man sich dem wohl annähern.
Hört sich gut an, dass du langsam wieder so aktiv werden kannst.
So eine Schultersache relativiert so das Selbstverständnis und die Wertschätzung physischer Unversehrtheit.
Danke für das Mut machen - das ist wertvoll.

Gruß Thomas
Antworten