Hallo liebe Frozen-Shoulder-Geplagte und -interessierte,

habe eine interessante Studie von Claudia Fischer aus 2002 entdeckt. Es ist wirklich nur was für diejenigen, die sich auf die etwa 100 Seiten der Dissertation einlassen wollen. Bei den Ergebnissen bin ich allerdings etwas skeptisch.


Mir geht es inzwischen wieder richtig gut. Meine erste Frozen Shoulder (links) ist bis auf gelegentliche leichte Problemchen komplett frei und beweglich.

Die zweite Frozen Shoulder (rechts) ist schon sehr zufriedenstellend. Es sind noch Verklebungen der Kapsel vorhanden. Der Arm läßt sich senkrecht nach oben heben wenn auch bei den letzten 10 Zentimentern mit leichter Spannung (nicht schmerzhaft). Den Arm jedoch nach hinten, oben, also Richtung Schulterblätter zu heben ist noch nicht möglich. Höhe, würde ich schätzen, etwa Gürtelhöhe.

Ich bin noch immer einmal die Woche in der Physiotherapie und mache nebenbei weiter das Rückentraining FPZ, was mir sehr gut tut. Meine Rückenschmerzen haben sich im Laufe der letzten Monate verflüchtigt. Als die Schultern besser geworden sind, hat sich auch der gesamte Schultergürtel/Rücken wieder entspannt. Meine Hüft- und gelegentlichen Knieschmerzen die auf der jeweiligen FS-Seite oft akut waren, sind auch verschwunden.

Letzte Woche habe ich zwar wieder mal beide Schultern gespürt, aber vermutlich habe ich zuviel gearbeitet oder es war der Schnee. Die Unsicherheit war natürlich gleich wieder da. Hatte schon Bedenken, ob es wieder schlechter wird, aber alles wieder im grünen Bereich.

Mit dem Schulterhorn trainiere ich jeden 3. Tag und kann es nur weiter empfehlen. In der akuten Phase hat es mir allerdings nichts gebracht. Verschiedene Dehn- und Kräftigungsübungen mache ich auch alle 2-3 Tage.

Ich bin der festen Überzeugung, dass ich meine doppelte Frozen-Shoulder-Geschichte bald geschafft habe und auch keine Einschränkungen zurück bleiben werden. Falls Ihr meinen Leidensweg verfolgt habt, könnt' Ihr Euch sicher vorstellen, wie erleichtert ich bin.

Wünsche allen, die momentan noch unter großen Schmerzen leiden und verzweifelt sind, weiterhin gutes Durchhalten. Laßt Euch nicht verrückt machen, diese Art der Schulterprobleme sind zwar langwierig aber nicht hoffnungslos.

Sorry, war leider zu schnell...

hier der link zur Dissertation von Claudia Fischer.

http://edoc.ub.uni-muenchen.de/132/

hallo ronja,

genau diese dissertation von claudia fischer habe ich auch gelesen, so als sonntagslektüre....eine fs kann ja so spannend sein....

weshalb bist du mit dem ergebnis nicht so ganz einverstanden ?

sind doch immerhin empirische daten, die sie erhoben hatte.

die zeitangaben scheinen mir realistisch zu sein, einzig frustrierend sind die angegebenen 12 % der fs-personen, welche dauerhafte funktionelle resteinschränkungen behielten...

ich trau mich ja kaum zu fragen: "gibt es hier im forum fs-patienten mit bleibenden resteinschränkungen und wie erheblich sind diese ?"

"verschwinden die schmerzen eigentlich in jedem fall oder gibt es auch diesbezüglich dauerhafte fs-schmerzpatienten ?"

diese 2 fragen beschäftigen mich mehr oder weniger intensiv.

vielen dank für eure antworten.

herzliche grüße an alle akute fs-geplagte und natürlich auch an die sehr netten und mitfühlenden fs-geheilten.

jo

(7 monate fs, irgendwo zwischen phase 1 und 2)

Hallo Jo,

an der Dissertation will ich ja auch gar nicht herumkritisieren. Ich zweifle nur an den 12% Resteinschränkungen. Das erscheint mir nicht genau geklärt. Auch habe ich bei der telefonischen Befragung so meine Zweifel, ob sich die betreffenden Personen genau einschätzen können. Es ist so vieles an der Schmerzbeobachtung und Grad der Beweglichkeit (z.B. leicht beweglich, mit Anstrengung, leicht in den Schmerz etc.) subjektiv. Es gibt keine Ausgangswerte bei den FS-Patienten, in wieweit die Schulter vorher beweglich war. Es bestand ja auch kein Grund dazu, gab ja vorher keine Probleme.

Mir fiel irgendwann vor ca. 10 Jahren beim Sport auf, daß meine rechte Schulter nicht so beweglich ist wie die linke. Aber auch nur, weil unsere Trainerin einige spezielle Dehnübungen mit uns gemacht hat. Probleme hatte ich da natürlich überhaupt keine mit der Schulter. Also z.B. bei mir hätte man daher auch keine Vergleiche von der bis dato gesunden auf die FS-Schulter schließen können. Vielleicht ist ja meine rechte Schulter nach dieser Geschichte irgendwann genauso beweglich wie die linke Seite. Das wär ja was, oder?

Meine sämtlichen befragten Schulterfachleute gehen davon aus, dass eine Frozen Shoulder komplett wieder auftaut. Natürlich muß mit konsequenter manueller Therapie zur richtigen Zeit begonnen werden. Beenden darf man erst wenn die Schulter wieder richtig frei und leicht beweglich ist. Das kann man natürlich auch im Heimtraining erreichen. Ob die in der Studie erfassten Patienten mit Einschränkung aber so fleißig waren, bezweifle ich. Einige der Befragungen deuten ja daraufhin. Manchen Schulterpatienten reicht ja auch schon, wenn die Schulter nicht mehr schmerzt. Die sind auch mit einem nicht so perfekten Ergebnis zufrieden. Wie schon erwähnt könnte ich mit meinem jetzigen Zustand gut leben und fast wieder alles machen. Aber es genügt mir noch nicht und ich bleibe dran.

Vielleicht ist auch der Wunsch Vater des Gedankens und ich will die 12% nicht so stehen lassen. Ist ja nur meine persönliche Meinung.

Hallo,
ich hatte vor ein paar Jahren eine rechte Frozen Shoulder. Nach ca. 1 1/2 Jahren war sie wieder aufgetaut, alle Bewegungen wieder ohne Schmerzen möglich. Eine leichte Einschränkung ist geblieben, obwohl ich sehr lange bei PT war und am Ende nur noch Dehn- und Kraftübungen gemacht habe. Der Alltag ist absolut ohne Probleme machbar. Die Einschränkung bemerke ich im Sport, z.B. Training der oberen Rückenmuskulatur in Bauchlage, Arme in U-Halte. Die rechte Schulter mag einfach nicht so leicht und weit angehoben werden wie die linke.

Mein PT hatte mir am Ende der Therapie noch empfohlen, in Rückenlage die betroffene Schulter bei seitlich angewinkeltem Arm (U-Halte) frei hängen zu lassen und dabei den Oberarm evtl. noch mit einem leichten Gewicht zu beschweren. Das habe ich viel zu selten gemacht. Schließlich ist man froh, wenn die Leidenszeit vorbei ist.
Ich denke, dies könnte ich auch jetzt noch nachholen.

So viel zum Thema "Resteinschränkung".

Grüße
Margit

hallo ronja, hallo margit,

vielen dank für eure antworten. es ist zunächst einmal beruhigend zu lesen, dass eine fs wieder auftaut und die schmerzen verschwinden. die zeitdauer variiert leider. 1,5 jahre scheint ein richtwert zu sein. die studie geht ebenso davon aus, dass 76 % aller fs-patienten konservativ in 1,5 jahren geheilt sind. weitere 19 % brauchen noch ein weiteres halbes jahr, so dass insgesamt 95 % aller untersuchten fs-patienten in 2 jahren mit dem leiden durch waren. die restlichen 5 % benötigten noch ein drittes jahr.

in der ungewöhnlich langen und schmerzhaften krankheitszeit kann man verzweifeln. ich leide inzwischen 7,5 monate an einer fs und hinterfrage ständig den verlauf.

die von euch beschriebenen resteinschränkungen wären für mich tolerabel. hauptsache der arm, bzw. die schulter ist wieder voll belastbar. das scheint bei euch der fall zu sein.

nochmals danke für eure ermutigenden antworten.

gruß
jo

Hallo Margit, Hallo Jo,

genauso geht es mir auch bei meinen beiden Schultern. In Rückenlage bei angewinkelten Armen, U-Halte, bemerke ich die Einschränkung besonders. Das ist, soweit ich es beurteilen kann, die Außenrotation die fehlt. Ich bemerke das auch beim Training mit dem Schulterhorn. Die letzten Tage geht es mir wirklich gut und ich bin total schmerzfrei. Also genauer gesagt in Ruhestellung und bei normalen Alltagstätigkeiten. Wenn ich über meine derzeitige Bewegungsgrenze gehe, habe ich Probleme. Ich sehe es als eine Art Muskelkater der nach einigen Tagen wieder weg ist und mich nicht besonders beeinträchtigt. Natürlich mache ich mir in der Zeit auch so meine Gedanken, ob es gerade wieder schlechter wird, aber es beruhigt sich immer wieder schnell .

Habe eben mal eine Test gemacht, wie weit ich heute mit der Armbewegung komme:

Mit beiden Armen komme ich in die Senkrechte. Links locker, rechts mit etwas Mühe und leichten Dehnungsschmerzen. Mit meinem rechten Arm kann ich hinten inzwischen mit der ganzen Hand die BH-Höhe (Kann sich jeder am besten vorstellen) erreichen. Aber ebenfalls mit Dehnungsschmerzen und noch nicht locker, daran muss ich noch arbeiten.
Die U-Halte werde ich mit meinen zwei gefüllten Flaschen, die ich auch für das Schulterhorntraining verwende, weiter versuchen zu dehnen.

Kann leider nicht anders und habe mir wieder ein Buch zum Thema gegönnt.

Da ich auch oft mit dem Nacken Probleme habe, mache ich die Übungen aus folgendem Büchlein, das mir gerade sehr gut weiter hilft.

Autor: Inka Jochum
Das Nacken- und SchulterHeilbuch
Mit Leichtigkeit Verspannungen lösen und schmerzfrei werden
ISBN 978-3-485-01158-7

Werde auf jeden Fall hier berichten, wenn ich es geschafft habe und meine Schultern in allen Richtungen zur vollsten Zufriedenheit und schmerzfrei rotieren

Gebt nicht auf zu üben!!

Hallo Ronja, Margit und Jo,

hier auch meine Erfahrungen mit 2 FS, also an jedem Arm:
Die erste FS am linken Arm hat bis zur vollständigen Ausheilung etwa 1,5 Jahre gedauert. Mein rechter Arm "eiste" im September 2007 ein und ist jetzt erst wieder vollkommen in allen Richtungen beweglich, seit etwa Weihnachten 2009. Meiner Ansicht nach, muss sich niemand operieren lassen. Die FS taut von allein, allerdings mit sehr vieeeeeeeeeeeeeeel Geduld wieder auf. Bei der 2. und rechten FS war ich schon viel zuversichtlicher als bei der ersten linken FS. Ich konnte besser damit umgehen und habe eine konsequente Schmerzbehandlung und in der Auftauphase PT, aber auch nicht übertrieben, gemacht. Hoffentlich erwischt sie mich nicht ein 3. Mal!
Siehe auch meine postings unter "Die FS hat mich das 2.Mal erwischt".
Gruß an alle.
Karin R.