ich sehe es auch so, dass das Elternhaus für die Kinder das beste Vorbild ist. Eine Bekannte (sie unterrichtet als Lehrerin an einer Hauptschule in einer Großstadt), hat mir mal erzählt, dass ein 14-jähriger Schüler als Antwort auf die Frage, was er mal werden will, die Antwort "Hartz IV" gegeben hat. Ich war ganz schön betroffen.
Ich selber war fast immer berufstätig. Nach der Geburt unseres Sohnes (ich war erst fast 21 Jahre alt) wollte und mußte ich nach 8 Wochen Mutterschutz und 3 Wochen Urlaub wieder arbeiten, um nicht zum "Sozialfall" zu werden. Wir hatten aber das Glück, ganz in der Nähe meiner Eltern zu wohnen und so haben wir seine Betreuung dann innerhalb der Familie regeln können - andere Möglichkeiten gab es "damals" auch nicht. War nicht immer einfach, hat aber geklappt. 4 Jahre später nach der Geburt unserer Tochter dauerte der Mutterschaftsurlaub immerhin schon ein halbes Jahr. Ich habe dann für ein weiteres Jahr aufgehört zu arbeiten - aber dann fiel mir auch die Decke auf den Kopf hier auf dem Lande. Ich konnte dann bei meinem früheren Arbeitgeber wieder anfangen, als Ultimokraft, d. h. 7 Tage Ende/Anfang und Mitte des Monats. Das habe ich dann einige Jahre so gemacht und dann bin ich wieder halbtags angefangen.
Man muß immer alles von zwei Seiten betrachten. Ich finde es sehr wichtig, dass Eltern für ihre Kinder da sind - aber ich finde es genau so wichtig, dass Eltern mit ihrer eigenen Lebenssituation zufrieden sind. Ich arbeite sehr gerne und ein Leben als "Nur"-Hausfrau würde mich nicht zufrieden stellen. Immer nur putzen, kochen, einkaufen, Wäsche waschen am Vormittag und am Nachmittag dann Schularbeiten kontrollieren und die Kinder zu den verschiedenen Terminen fahren - und gelegentlich Kaffeeklatsch mit anderen Nachbarinnen oder Freundinnen - das hat mir nicht gereicht. Also habe ich mich entschieden, lieber ein bisschen mehr Stress in Kauf zu nehmen (und einmal die Woche die Hilfe einer "Perle" zu bezahlen, die das Haus einmal durchputzt) und am Vormittag zu arbeiten. Am Nachmittag hatte ich dannn Zeit für die Kinder. Ich habe zwar die ganzen Jahre wenig Zeit für mich selbst gehabt, aber durch die Hobbies unserer Kinder hat man ja viele andere Familien kennen gelernt und schöne Zeiten gehabt.
Schwierig war es oftmals in den Ferien, aber unsere Kinder sind schon mit 7 oder 8 Jahren in einem Teil der Sommerferien gerne in ein Zeltlager oder auf den Ponyhof gefahren und danach waren dann 2 oder 3 Wochen gemeinsamer Familienurlaub angesagt, meistens dann allerdings zuhause.
Unsere Kinder waren in meinen Augen schon früh sehr selbständig und mußten auch manchmal eine Stunde zuhause alleine sein, bis ich von der ARbeit kam. Manchmal war es schwierig, meine Termine und Faschings- oder sonstige Schultermine unter einen Hut zu bringen - aber Frau wächst ja mit ihren Aufgaben.
Jetzt sind unsere Kinder beide erwachsen und planen eigene Kinder und unsere Tochter sagt schon jetzt, dass sie auch mit Kind teilweise weiterarbeiten möchte - und ich freue mich schon darauf, meine (bis jetzt nur geplanten) Enkelkinder dann mit zu betreuen. Da ich ja nach wie vor halbtags arbeite, habe ich ja noch genug Zeit .

@ClauClau: zum Thema Dick: Es gibt wirklich Dicke und Dicke. Aber ich glaube, dass auch du nicht wirklich gerne dick bist, oder irre ich mich da?
Ich habe auch eine Freundin, die dick und trotzdem beweglich ist - muss sie ja auch, mit 2 Kindern im Alter von 3 und 8 Jahren - aber auch sie wäre gerne schlanker, sie schafft momentan nur den Absprung nicht. Ihr ist natürlich bewußt, dass es für ihre Gesundheit nicht gerade gut ist - hilft aber trotzdem nix, davon wird sie auch nicht dünner.
Meine Mutter wiegt bei 1,82 m ca. 100 kg und hat mittlerweile arge Probleme mit den Knien und Gelenken - vielleicht passe ich daher immer so höllisch auf, dass ich nicht schwerer werde - was mit jedem weiteren Lebensjahrzehnt ja auch nicht gerade leichter wird.
Wichtig ist aber letztendlich, wie der Mensch ist - und nicht, wie er aussieht - und wohlfühlen muss sich jeder in seiner eigenen Haut.
Liebe Grüße - Frauke