und herzlich willkommen im Club der "Frosties"

Es ist tatsächlich so, dass man bei einer FS Geduld ohne Ende haben muss. Ich bin jetzt schon mitten in der Auftauphase und habe keine direkten Schmerzen mehr, nur häufig Muskelkater von der Physiotherapie oder meinen Dehn- und sonstigen Übungen.
Ich habe damals sehr viele Tipps hier im Forum bekommen (vor allem von Margit - wenn sie dann mal im Forum war

Meine Tipps zur FS:
Es ist sehr wichtig, dass die Entzündung erst bekämpft wird (ich habe mir keinerlei Cortisonspritze geben lassen - halte auch gar nichts davon - habe selbst 3 Wochen trotz sehr empfindlichen Magen Ibu akut 400 genommen - nützt nichts gegen die Schmerzen, aber bekämpft die Entzündung, die leider nicht von alleine verschwindet!!!), vorher nützt die manuelle Therapie oder Krankengymnastik gar nichts, sondern macht es nur schlimmer. Wenn du den Arm seitlich noch 90 ° heben kannst, ist es schon sehr viel, ich kriegte ihn kaum angehoben. Versuche aber trotz Schmerzen, den Arm so gut es geht täglich einzusetzen und nimm bloß keine Schonhaltung ein, dass macht es noch schlimmer. Die Schulterhilfe ist erstmal nichts für die FS, aber für die andere Schulter solltest du sie laut Anweisung benutzen, damit die wenigstens gesund bleibt. Ich habe die ersten Monate auch häufig leichte Schmerzen in der gesunden Schulter gehabt und hatte jedesmal fast Panik, dass es dort auch noch losgeht - aber es waren immer nur leichte Überlastungsanzeichen.
Kühlen - so oft es geht - ist super wichtig. Ich hatte nach kurzer Zeit wochenlange, fast unerträgliche Nackenschmerzen, die ich mit vielen heißen Kissen am Tag bekämpft habe - aber vorsichtig: Die Hitze nur auf die verspannten Nackenmuskeln, nicht auf die entzündeten Sehnen und Muskeln. Täglich mit dem Arm pendeln ist auch sehr wichtig und Nachts helfen ein vorgeformtes Nackenkissen und ein oder zwei Kissen zur Lagerung des Armes auch sehr.
Die Schmerzen Nachts werden mit abklingender Entzündung dann schnell besser und dann kann man auch mit KG oder manueller Therapie beginnen. Aber immer nur bis an die Schmerzgrenze heran, nie unter Schmerzen - auch wenn der Ehrgeiz noch so groß ist - es bringt nichts, nur neue Entzündungen!!!!!
Das Problem der FS ist eigentlich gar nicht die verklebte Gelenkkapsel, die füllt sich irgendwann von alleine wieder. Das eigentliche Problem sind die verklebten und verkürzten Sehnen und Muskeln, die die richtige Beweglichkeit irgendwann gar nicht mehr zulassen. Ich habe wirklich wochenlang 2 bis 3 mal täglich eine halbe Stunde auf dem Fussboden gelegen und nur Dehnungsübungen gemacht, also den Arm immer in alle Richtung gelegt, in die es eigentlich gar nicht ging und dann einfach locker gelassen und abgewartet - und so wurde es immer nach und nach besser. Die verordnete manuelle Therapie (die ja nur lächerliche 20 Minuten dauert) hat meine damalige Therapeutin überwiegend genutzt, um meine völlig verspannte Muskulatur zu massieren.
Irgendwann habe ich mir dann aus England ein Buch über die FS bestellt (treat your own frozen shoulder), es durchgelesen und einer Bekannten gegeben (die selber Physiotherapeutin ist) zum Lesen. Seit Mitte April bin ich nun 2 x in der Woche bei ihr und kriege eine Stunde lang eine englisch/deutsche Mischung aus Triggerpunktbehandlung, Massage, manuelle Therapie. Am Anfang waren die Muskeln so verklebt "wie ein altes Schweineschnitzel", mittlerweile sind es nur noch einige wenige Stellen, die so schlecht sind. Viele Muskeln müssen aber erst wieder angeregt werden, die Arbeit aufzunehmen, da andere Muskeln deren ARbeit übernommen haben. Das Schulterblatt steht immer noch nicht richtig und die Muskulatur um das Schulterblatt herum ist noch sehr schwach. Mittlerweile kann ich aber die Schulterhilfe auch mit der kranken Schulter nutzen und hoffe, dass irgendwann alles wieder im Lot ist.
So, jetzt habe ich schon einen Roman geschrieben und könnte endlos weiterschreiben, so schlimm waren meine Erfahrungen - aber das Schlechte vergißt man Gott sei Dank sehr schnell. Sollte ich auf der anderen Seite auch noch eine FS kriegen, wäre ich viel schlauer und würde es viel ruhiger angehen lassen. Vor allem würde ich mich ruhig länger krank schreiben lassen und mich nicht nach 1 Woche wieder zur Arbeit quälen. Andererseits tut die Abwechslung auch sehr gut - man hat keine Zeit, immer an die Schmerzen zu denken.
Mein Körper und ich sind aber immer noch sehr geschlaucht von den wochenlangen Schmerzen (hatte Ende April einen Hörsturz mit gebliebenem Tinnitus) und deshalb bin ich seit einiger Zeit bei einer guten Heilpraktikerin in Behandlung, die mir hilft, meine alte "Power" wieder zu kriegen - gute Fortschritte sind schon da.
Wenn du weitere Fragen hast, kann du mir auch gerne eine PN schicken.
Hab Geduld und verzweifle nicht, es dauert und es ist schmerzhaft - aber du wirst wieder gesund!
Liebe Grüße - Frauke